Kräutertees helfen vielseitig

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Tausende von Kräutern könnten theoretisch bei Blasenentzündung helfen, weil sie harntreibend, antibakteriell, entzündungshemmend oder krampflösend wirken. Nur einige sind jedoch leicht in Apotheken und bei Kräuterhändlern erhältlich.

Deshalb werden nachfolgend nur die wichtigsten und bekanntesten Heilpflanzen zur Blasenentzündungs-Behandlung vorgestellt. Außerdem finden noch einige eher untypische Heilpflanzen ihren Platz, weil sie sich sehr gut zur Behandlung von Blasenentzündungen eignen, ohne dafür bekannt zu sein.

Bei einer Blasenentzündung sind folgende Heilwirkungen bei Heilpflanzen wünschenswert:

·         harntreibend

·         antibakteriell

·         entzündungshemmend

·         krampflösend

·         schmerzstillend

·         manchmal blutstillend

 

Die nachfolgende Tabelle zeigt für eine Reihe wichtiger Heilpflanzen ihre Heilwirkungen in Bezug auf Blasenentzündungen.


 

Heilpflanze

harn- treibend

anti- bakteriell

Entzündungs- hemmend

Krampf- lösend

Schmerz- stillend

Blut- stillend

Ackerschachtelhalm

X

 

X

 

 

X

Bärentraubenblätter

X

X

 

 

 

 

Birke

X

X

 

 

 

 

Brennnessel

X

 

 

 

 

 

Fenchel

X

X

 

X

 

 

Gänsefingerkraut

X

X

X

X

 

X

Goldrute

X

 

X

X

 

 

Hauhechel-Wurzel

X

X

X

 

 

 

Hirtentäschel

X

 

X

 

 

X

Holunderblüten

X

 

X

X

 

X

Ingwer

 

X

X

X

X

 

Kamille

X

X

X

X

X

 

Liebstöckel

X

 

 

X

 

X

Löwenzahn

X

 

 

 

 

 

Meerrettich

X

X

 

 

X

 

Melisse

 

X

 

X

X

 

Orthosiphon

X

 

 

X

 

 

Pfefferminze

 

X

X

X

X

 

Preiselbeere

X

X

 

 

 

 

Schafgarbe

 

 

X

X

 

X

Süßholz

X

 

X

 

X

 

Traubensilberkerze

X

 

X

X

X

 

Wacholderbeeren

X

X

 

X

X

 

Weide

X

 

X

 

X

 

Nachfolgend werden die aufgelisteten Heilpflanzen kurz beschrieben.

Ackerschachtelhalm

Der Schachtelhalm wirkt kräftig harntreibend und er stärkt zudem das Gewebe, was die Heilungsprozesse fördert. Außerdem hilft er auch bei Blutungen.

Ackerschachtelhalm ist in vielen Blasentees zu finden.

Bärentraubenblätter

Die Blätter der Bärentraube sind die klassischen Kräuter gegen Blasenentzündungen. Sie wirken antibakteriell und verhindern, dass sich die Bakterien in der Blasenwand festsetzen können.

Damit die Bärentraubenblätter wirken können, muss der Harn alkalisch sein. Ihr Geschmack ist leider nicht sehr angenehm, denn sie schmecken adstringierend (zusammenziehend).

Man darf Bärentraubenblätter nur etwa fünf Mal pro Jahr für etwa eine Woche lang trinken, sonst wird die Leber zu stark belastet.

In den meisten fertigen Blasentees sucht man Bärentraubenblätter vergeblich.

Birke

Birkenblätter gehören zu den häufig verwendeten Blasenkräutern. Sie wirken stark harntreibend.

Außerdem wirken die Blätter der Birke leicht antibakteriell.

Brennnessel

Brennnessel-Blätter wirken auch stark harntreibend. Sie sind jedoch seltener in Fertigmischungen zu finden.

Fenchel

Der Fenchel ist normalerweise nicht als typische Blasen-Heilpflanze bekannt. Seine Samen haben jedoch einige Heilwirkungen, die bei einer Blasenentzündung gut helfen können. Er wirkt nicht nur harntreibend, sondern auch antibakteriell und krampflösend.

Obwohl der Fenchel in vielen Blasentees vorwiegend als Geschmacksgeber eingesetzt wird, kann er dennoch viel zur Heilung beitragen.

Gänsefingerkraut

Das Gänsefingerkraut ist zu Unrecht eine ziemlich unbekannte Heilpflanze. Seine stärkste Heilwirkung ist das Lösen von Krämpfen. Dadurch kann das Gänsefingerkraut sehr gut gegen die krampfartigen Schmerzen bei einer Blasenentzündung helfen.

Außerdem wirkt Gänsefingerkraut harntreibend, antibakteriell, entzündungshemmend und schmerzstillend. Es ist also fast ein ideales Kraut gegen Blasenentzündung.

Dennoch findet man es in kaum einem handelsüblichen Blasentee. Man kann es jedoch einzeln kaufen und einer eigenen Teemischung beifügen.

Goldrute

Die Goldrute ist eine sehr bekannte und beliebte Nieren- und Blasen-Heilpflanze. Sie wirkt so stark harntreibend, dass sie bei Nierenschäden wegen ihrer Reizwirkung nicht verwendet werden darf. Das gilt natürlich nicht für eine unkomplizierte Blasenentzündung.

Außerdem wirkt die Goldrute entzündungshemmend und krampflösend.

So wundert es kaum, dass man die Goldrute in zahlreichen Blasentees vorfindet.

Hauhechel-Wurzel

Die Hauhechel ist als Pflanze ziemlich unbekannt, aber als Heilpflanze in Blasentees spielt sie eine wichtige Rolle.

Die Wurzeln der Hauhechel wirken stark harntreibend und außerdem antibakteriell und entzündungshemmend. Das macht sie zu einer wichtigen Heilpflanze gegen Blasenentzündungen.

Hauhechelwurzeln sind in den meisten fertigen Blasentees zu finden.

Hirtentäschel

Die Hauptwirkung des Hirtentäschels sind seine blutstillenden Fähigkeiten. Dass es außerdem leicht harntreibend und entzündungshemmend wirkt, ist eher ein nützliches Randphänomen.

In Blasentees findet man das Hirtentäschel trotz seiner nützlichen Heilwirkungen kaum.

Wenn man zu Blasenentzündungen mit blutigem Urin neigt, macht es Sinn, es einzeln zu kaufen und einer individuellen Mischung beizufügen.

Holunderblüten

Die Blüten des Holunders wirken nicht nur harntreibend, sondern auch entzündungshemmend, krampflösend und leicht blutstillend.

Da sie außerdem einen angenehmen Wohlgeschmack haben, passen sie eigentlich gut in Blasen-Teemischungen. Dennoch findet man sie kaum in käuflichen Teemischungen.

Ingwer

Der Ingwer zählt normalerweise nicht zu den Blasenkräutern. Er wirkt jedoch antibakteriell, entzündungshemmend, krampflösend, schmerzstillend und außerdem stark wärmend.

Da Ingwer zudem gut und aromatisch schmeckt, wäre er eigentlich eine gute Beigabe in Blasentees.

Kamille

Die Kamille ist eine der bekanntesten Heilpflanzen. Auch gegen Blasenentzündungen hat sie viel zu bieten, denn sie wirkt leicht harntreibend, stark antibakteriell, entzündungswidrig, krampflösend und schmerzstillend.

Sie gehört erstaunlicherweise dennoch nicht zu den Heilpflanzen, denen man häufig in fertigen Blasentees begegnet. Man kann jedoch Kamillentee für alle Arten von Beschwerden im Haus haben und ihn auch dann einsetzen, wenn man gerade keinen Blasentee zur Hand hat.

Liebstöckel

Die Wurzel des Liebstöckels wirkt stark harntreibend und leicht krampflösend und schmerzstillend.

Ihre harntreibenden Fähigkeiten sichern ihr einen Platz in einigen fertigen Blasentees. Sie gehört jedoch nicht zu den beliebtesten Blasen-Pflanzen.

Löwenzahn

Der Löwenzahn gehört aufgrund seiner harntreibenden Fähigkeiten zu den klassischen Blasen-Pflanzen.

Dennoch findet man ihn nur selten in fertigen Blasen-Teemischungen. Das liegt vielleicht an seinem bitteren Geschmack.

Meerrettich

Der Meerrettich tanzt unter den Heilpflanzen etwas aus der Reihe. Man trinkt ihn nämlich nicht als Tee, sondern isst ihn.

Die Meerrettichwurzel wirkt stark antibakteriell und außerdem etwas harntreibend und schmerzstillend.

Man kann Meerrettich als Kur anwenden. Dazu nimmt man am besten frische Meerrettich-Wurzel, von der man täglich ein Stück reibt und isst.

Wenn man keine frische Meerrettich-Wurzel erhalten kann (z.B. im Sommer), kann man auch Meerrettich im Glas verwenden. Davon isst man täglich ein bis zwei Teelöffel.

Wer einen sehr empfindlichen Magen hat, kann vom Meerrettich Beschwerden bekommen. Dann muss man sich entweder allmählich an die tägliche Dosis herantasten oder man muss leider auf den Meerrettich verzichten.

Melisse

Melisse ist keine typische Blasen-Heilpflanze. Da sie jedoch antibakteriell, krampflösend und schmerzstillend wirkt, kann man sie als ergänzende Heilpflanze gegen Blasenentzündungen einsetzen.

Da die Melisse außerdem gut schmeckt, eignet sie sich gut als Geschmacksverbesserer in selbst zusammengestellten Blasen-Teemischungen.

Orthosiphon

Der Indische Blasen- und Nierentee wird meistens Orthosiphon genannt. Weil seine harntreibende Wirkung in Studien nachgewiesen wurde, ist er in Blasentees inzwischen sehr beliebt. Außerdem wirkt Orthosiphon krampflösend.

Pfefferminze

Die Pfefferminze gehört nicht zu den klassischen Blasenpflanzen. Da sie jedoch antibakteriell, entzündungshemmend, krampflösend und schmerzlindernd wirkt, ist sie in Blasen-Teemischungen durchaus sinnvoll eingesetzt.

Außerdem ist die Pfefferminze für ihren frischen Wohlgeschmack bekannt, was wohl der Hauptgrund ist, weshalb man sie in manchen Blasentees findet.

Preiselbeere

Die Blätter der Preiselbeere wirken ähnlich wie die Bärentraubenblätter. Ihr Wirkstoffgehalt ist jedoch nur etwa halb so hoch.

Daher werden Preiselbeerblätter eher selten bei Blasenentzündungen eingesetzt.

Doch wenn man in einer Preiselbeergegend lebt und keine Bärentraubenblätter zur Hand hat, kann man erstere durchaus als Ersatz anwenden.

Preiselbeerfrüchte und ihr Saft wirken übrigens ähnlich günstig auf die Blase wie ihre großen Brüder die Cranberries (siehe Seite 71).

Schafgarbe

Die Schafgarbe wirkt entzündungshemmend, krampflösend und blutstillend. Dennoch ist sie keine typische Blasen-Heilpflanze.

Da die Schafgarbe auch gegen Frauenbeschwerden hilft, kann sie in einem Blasentee sehr sinnvoll sein, wenn die Blasenbeschwerden mit der Menstruation, Scheidenentzündungen oder den Wechseljahren in Zusammenhang stehen.

Süßholz

Die Süßholzwurzel wirkt harntreibend, entzündungshemmend und schmerzstillend.

In fertigen Blasentees ist sie aber wohl eher aufgrund ihres Wohlgeschmacks zu finden, denn sie wird meistens bei den sonstigen Bestandteilen aufgelistet.

Traubensilberkerze

Obwohl die Traubensilberkerze (Cimicifuga) harntreibend, entzündungshemmend, krampflösend und schmerzstillend wirkt, wird sie kaum als Blasen-Heilpflanze eingesetzt. Ihr typisches Einsatzgebiet sind eher Wechseljahrsbeschwerden.

Wenn die Blasenentzündung in einem Zusammenhang mit den Wechseljahren oder hormonellem Ungleichgewicht steht, kann man die Traubensilberkerze sehr gut auch in Blasentees einsetzen.

Wacholderbeeren

Wacholderbeeren wirken harntreibend, antibakteriell, krampflösend und schmerzstillend. Das macht sie zu einer sehr guten Blasen-Heilpflanze.

Außerdem schmecken Wacholderbeeren leicht süßlich und sehr aromatisch. Sie geben Blasentees also nicht nur eine gute Wirkung, sondern auch einen Wohlgeschmack. Da wundert es fast, dass sie nur in wenigen Fertig-Teemischungen zu finden sind.

Weide

Die Rinde des Weidenbaums wirkt in erster Linie schmerzstillend und entzündungshemmend. Außerdem wirkt sie harntreibend.

Daher ist Weidenrinde eine gute Heilpflanze zur ergänzenden Behandlung einer Blasenentzündung.

In fertigen Blasentees ist sie jedoch nur selten zu finden.

Blasen-Teemischung

Hier finden Sie eine typische und eine untypische Blasen-Teemischung.

Typische Blasen-Teemischung

Bei der typischen Teemischung werden in erster Linie klassische Blasen-Heilpflanzen mit harntreibender Wirkung verwendet. Als Geschmacksverbesserung finden sich Fenchel und Pfefferminze.

·         20 gr          Schachtelhalm-Kraut

·         20 gr          Birken-Blätter

·         20 gr          Goldruten-Kraut

·         20 gr          Hauhechel-Wurzel

·         10 gr          Fenchel-Samen

·         10 gr          Pfefferminze

Untypische Blasen-Teemischung

Bei der untypischen Blasen-Teemischung wird der Schwerpunkt der Zusammenstellung vorwiegend auf antibakterielle, entzündungshemmende und krampflösende Wirkung gelegt. Dass die meisten der verwendeten Heilpflanzen auch harntreibend wirken, ist ein beabsichtigter Nebeneffekt.

·         20 gr          Bärentrauben-Blätter

·         20 gr          Gänsefingerkraut

·         20 gr          Kamillen-Blüten

·         10 gr          Holunderblüten

·         10 gr          Melissen-Blätter

·         10 gr          Schafgarben-Kraut

·         10 gr          Wacholderbeeren

Blasentee zubereiten und anwenden

So bereiten Sie den Blasentee zu:

·         Geben Sie ein bis zwei Teelöffel der Teemischung in einen Teefilter.

·         Gießen Sie etwa 250 ml kochendes Wasser über die Teemischung.

·         Lassen Sie den Tee 10 bis 15 Minuten ziehen.

·         Filtern Sie den Tee ab.

·         Auf Wunsch kann der Tee mit Honig oder Zucker gesüßt werden.

·         Trinken Sie den Tee in kleinen Schlucken.


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