Reizblase

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Bei manchen Frauen kommt es zu wiederkehrenden oder ständigen Blasenentzündungs-Beschwerden, ohne dass Bakterien, Leukozyten oder Proteine im Urin festgestellt werden können.

Wenn dies öfter vorkommt und auch gründliche Untersuchungen keine andere Ursache für die Beschwerden ergeben, kann eine Reizblase eine der möglichen Ausschlussdiagnosen sein.

Ausschlussdiagnose bedeutet, dass man die Reizblase nicht direkt diagnostizieren kann. Die Beschwerden werden nur dann als Reizblase bezeichnet, wenn alle anderen Erklärungsmöglichkeiten nicht zutreffen.

Eine Reizblase kann für die Betroffenen sehr belastend sein, weil sich ein großer Teil des Lebens darum dreht, immer eine Toilette in Reichweite zu haben.

Symptome der Reizblase

Bei einer Reizblase treten einige, aber nicht alle Beschwerden einer Blasenentzündung auf.

Bei einer Reizblase leiden die Betroffenen unter:

·         Häufiger Harndrang

·         Schmerzhafter Harndrang

·         Geringe Harnmenge bei jedem Toilettengang

·         Manchmal Dranginkontinenz

·         Manchmal Belastungsinkontinenz

 

Einige typische Blasenentzündungs-Symptome fehlen jedoch:

·         meistens kein Brennen beim Wasserlassen

·         kein Blut im Urin

·         kein trüber Urin

·         keine erhöhte Temperatur

·         keine Bakterien, Leukozyten, Proteine und Blut im Urin

Ursachen der Reizblase

Eine Reizblase kann sich manchmal aus einer Blasenentzündung entwickeln. Sie kann aber auch ganz unabhängig von Blasenentzündungen auftreten.

Als Ursache für eine Reizblase werden überaktive Blasennerven, psychosomatische Probleme, Stress, Östrogenmangel und verborgene chronische Infekte diskutiert. Auch Koordinationsstörungen der Beckenboden- und Blasenmuskulatur kommen in Frage. Von manchen werden auch entzündliche Prozesse unterhalb der Blasenschleimhaut vermutet.

Die eigentliche Ursache ist jedoch noch unklar und kann wohl auch von Mensch zu Mensch verschieden sein.

Ausgelöst werden Reizblasen-Beschwerden häufig durch kalte Füße, ganz wie bei einer Blasenentzündung.

Dass sich psychische Probleme auf die Blase niederschlagen, ist eigentlich nicht verwunderlich, denn es ist seit jeher bekannt, dass große Angst zu unbeabsichtigtem Wasserlassen führen kann. Die Blasennerven reagieren sehr empfindlich auf die Seele.

Behandlung der Reizblase

Antibiotika sind bei einer Reizblase nicht notwendig.

Man kann die Reizblase mit entkrampfenden Medikamenten und manchmal auch mit Östrogenen behandeln. Auch Entspannungsmethoden wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobson können gegen die Reizblasen-Beschwerden helfen.

Wichtig sind auch die üblichen Vorbeugemaßnahmen gegen Blasenentzündungen, denn eine gereizte Blase kann sich jederzeit auch bakteriell entzünden.

Besonders wichtig sind die Warmhalte-Maßnahmen und Wärmflaschen, denn Wärme wirkt entkrampfend.

Auch eine ausreichende Trinkmenge ist sehr wichtig. Reizblasen-Patientinnen neigen dazu, zu wenig zu trinken, um seltener auf die Toilette zu müssen. Das funktioniert aber kaum und hat lediglich zur Folge, dass der wenige Harn konzentrierter ist und die Blasenschleimhaut reizt. Die geringe Trinkmenge sorgt auch dafür, dass die Blase nach und nach eine immer geringere Kapazität aufweist - das Reizblasenproblem nimmt also zu anstatt ab.

Wenn vollständig abgeklärt ist, dass keine Entzündung der Blase vorliegt, kann man auch ein Blasentraining wagen. Dabei geht man zu relativ häufigen festgelegten, regelmäßigen Zeiten zur Toilette und widersteht in der Zwischenzeit dem Harndrang. Nach und nach kann sich die Blase daran gewöhnen, wieder mehr harn aufzunehmen. Mit dem Blasentraining sollte man es jedoch auf keinen Fall übertreiben und auch keine langen Pausen zwischen den Toilettengängen einlegen. Verzögerungen beim Wasserlassen können nämlich bakterielle Blasenentzündungen fördern.


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